Restaurierung einer Skulptur der Gotik
Bei der zu restaurierenden Holzskulptur handelt es sich um eine Mondsichelmadonna (1) (Strahlenkranzmadonna) der Gotik (15 Jh.).
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 Beschreibung der gotischen Skulptur
Beschreibung der gotischen Skulptur
    
Die Madonna ist aus Eichenholz dreiviertelrund geschnitzt. Die  Rückseite ist abgeflacht und tief ausgehöhlt. Die Skulptur hat einen flachen Sockel mit der auf  einer Mondsichel stehenden Muttergottes. Sie zeigt den für die Gotik typischen  S-Schwung. Ihr Körper wird durch die Stofflichkeit der reich ausgearbeiteten Gewänder  verhüllt.  
    Auf dem linken Arm hält sie das nackte Jesuskind, welches mit  der rechten Hand den Segensgestus (2) zeigt und in der linken Hand einen Apfel hält (3). Die rechte Hand der Gottesmutter befindet sich für die Aufnahme des  Zepters (4) in Griffhaltung.
 
    
Durchgeführte Restaurierung an der gotischen Skulptur
Der lose aufliegende Schmutz auf der Skulptur wurde mit verschiedenen Pinseln entfernt. 
Nach der Vorreinigung aller Flächen erfolgte die weitere  Schmutzabnahme an den Oberflächen mit dem Naturlatexschwamm (Wallmaster) und in den Vertiefungen mit  dem Groom-Stick®. Die  Festigung der losen Holzteile am Umhang und der Mondsichel erfolgte mittels  Glutinleim. 

Die  Ansatzstellen der fehlenden Fingerkuppen wurden gereinigt. Die Fehlstücke der  Fingerkuppen in Lindenholz grob vorgeschnitzt, an den Ansatzstellen zu den  Fingern passgenau nachgeschnitzt und anschließend mit Glutinleim angeleimt. Die  feine Ausarbeitung erfolgte im angesetzten Zustand mittels Schnitzeisen und Skalpell.   
    


Die Holzrisse am Umhang und Sockel wurden gereinigt, mit Balsaholz ausgespänt und mit dem Skalpell egalisiert. Am Sockel wurde zusätzlich auf der Vorderseite die Ornamentik nachgeschnitzt.
 Die farbliche Anpassung der Holzergänzungen an den  Fingern und dem Sockel erfolgte mit Aquarellfarben.  Zunächst wurden die ergänzten Holzteile gewässert, damit das Holz nicht zu viel  Farbstoff aufnimmt; Nass-in-Nass wurde nun mit Aquarellfarben ein Grundfarbton  gesetzt. Nach der Trocknung wurden die gefärbten Elemente mit Schellack  eingelassen. Die weitere Retusche erfolgte im Wechsel von Aquarellfarbe und  Schellack, bis der gewünschte Farbton sowie Glanzgrad der originalen Umgebung  erreicht war.
Die farbliche Anpassung der Holzergänzungen an den  Fingern und dem Sockel erfolgte mit Aquarellfarben.  Zunächst wurden die ergänzten Holzteile gewässert, damit das Holz nicht zu viel  Farbstoff aufnimmt; Nass-in-Nass wurde nun mit Aquarellfarben ein Grundfarbton  gesetzt. Nach der Trocknung wurden die gefärbten Elemente mit Schellack  eingelassen. Die weitere Retusche erfolgte im Wechsel von Aquarellfarbe und  Schellack, bis der gewünschte Farbton sowie Glanzgrad der originalen Umgebung  erreicht war. 
Foto links zeigt die fertige Restaurierung der gotischen Madonna.

Schadenskartierung der gotischen Skuptur, Mondsichelmadonna
© Mike Beer Restaurator Köln, Restaurierung einer gotischen Skulptur